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Der Unterricht – was uns am Herzen liegt


Dem Tango in seiner Vielfalt und Tiefe nahe zu kommen, ist nicht einfach, denn der Tango ist ein sehr inniges und doch freiheitsliebendes Wesen.

Es ist uns sehr wichtig, unsere Schüler von Anfang an mit den Besonderheiten des Tango Argentino vertraut zu machen. Anders als bei anderen Tänzen lernt man beim Tango keine festen Schrittfolgen, sondern ein Kommunikationssystem: das Prinzip von „Führen und Folgen“, das als eine Art Körpersprache dient. Wie beim Erlernen einer Sprache ist es mit Hilfe von Grammatikregeln und entsprechendem Vokabular möglich, frei in einen Dialog zu treten. Der Tango kann somit nicht auswendig gelernt werden - den Tango muss man spüren.

Vielleicht lässt sich erahnen, dass dies nicht so einfach ist, wie es sich anhört. Die meisten von uns sind eher gewohnt, äußeren Vorgaben zu folgen und sind nicht so sehr in ihrem eigenen Körper und ihrer Gefühlswelt zu Hause. Auch das Körperbewusstsein (Spannung, Achse, Gleichgewicht etc.) gilt es häufig noch zu entwickeln oder zu verbessern. Wenn die Kommunikationsgrundlage im Tanzpaar stimmt, ist dies dann ein wunderbares Fundament, um sich an den unendlichen Bewegungsvariationen des Tangos zu erfreuen.

Der Tango ist kein leichter Tanz und Ihr werdet vermutlich Zeit Eures Lebens nicht mit ihm „durch“ sein. Vielmehr zeigt sich nur die nächste Schicht dessen, was noch verfeinert oder erlernt werden möchte. Und wer schon ein Weilchen Tango tanzt, hat sicher bereits die „Tango-Krise“ kennengelernt. Man meint plötzlich, überhaupt nicht tanzen zu können oder seit Ewigkeiten festzustecken und kein Bisschen weiterzukommen. Manchmal hört man sogar eine Weile ganz damit auf. Und dann geht es doch irgendwie weiter... Nun, das ist alles ganz normal. Nutzt diese Wendepunkte, gebt nicht auf, sondern geht hindurch. Der Tango erspart Euch keine Erkenntnisse oder notwendige Prozesse, aber er beschenkt Euch auch mit den Wundern dieser außergewöhnlichen Begegnungskunst.

In den Kursen machen Sie die Erfahrung zu führen und geführt zu werden, was sowohl Verantwortung als auch Vertrauen und Hingabe erfordert. Beide Partner sind aktiv, müssen den Anderen sensibel wahrnehmen, sich in den Partner hineinversetzen und auf ihn eingehen sowie spontan und kreativ reagieren. Dabei funktioniert Improvisation immer besser, wenn man dem Anderen Sicherheit gibt, Vertrauen entgegenbringt und ihn inspiriert. So können die beiden Tänzer zusammen etwas erreichen, was mehr ist als die Summe der Beiden als Einzelperson.

 

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