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Themen im Gesang des Tangos im Laufe der „Goldenen Ära“

 

Beziehungsmord und Gewalt in der Familie, derb gesungen (1928-1931)
klagender Klang mit Arrastre, schleppendes Timing, rudimentärer Gesang, nicht phrasierte Betonung

Osvaldo Fresedo mit Ernesto Famá: De puro guapo (1928)

getragen mit ernster Melodie
Edgardo Donato mit Luis Díaz: Como lo quiso Diós (1930)
kraftvoller, eindringlicher Instrumentalteil, wenig variantenreicher Gesang
Orquesta Típica Porteña mit Teófilo Ibañez: Confesión (1931)

Ehedrama und Selbstmorddrohung, gesungen im Belcanto (1931)
Tango Canción mit Fermaten, Belcanto, extrem lyrische Phrasierung
Carlos Gardel, begleitet von Francisco Canaro: Confesión (1931)
fröhlich und ryhthmisch. Charlos Gesang drückt kongenial das Thema "Besaufen" aus
Francisco Canaro mit Charlo: La última copa (1931)


Tangos camperos: Kraftvolle melancholische Lieder über den einsamen Gaucho in der monotonen Pampa  (1934-1936)
kraftvolles Spiel, hymnische Melodie, tiefe Violine, chromatisches Klavier, virtuose Bandos
Juan Maglio "Pacho" mit Carlos Viván: El aguscero (1934)
melancholisch und ein bisschen hymnisch, feierlicher Gesang, der eigentlich nicht zum Text passt
Francisco Lomuto mit Jorge Omar: Monotonía (1936)


Verlassenheit, Frauenhass, Verbitterung, Todessehnsucht, in ausgefeilten Orchester-Arrangements mit Estribillo-Gesang (1936-1940)
virtuoses Klavier mit typischem Schluss, Klarinettensolo; kontrapunktische Begleitung des Gesangs durch Geigen
Miguel Caló mit Alberto Morel: Nostalgias (1936)
typischer Fresedo-Klangteppich mit Harfen-Arpeggio. Begleitung des Gesangs mit Geigen-Oberstimme
Osvaldo Fresedo mit Roberto Ray: Telón (1938)
Aggressives Orchester, abwechselnd stakkato und legato, mit Klavier-Einsprengseln.
Begleitung mit Bandoneon-Überleitungen und unisono Violine

Rodolfo Biagi mit Jorge Ortiz: Quiero verte una vez mas (1940)
virtuose einheitliche Spielweise des Orchesters, Begleitung mit Geigen-Oberstimme. Nach dem Gesang Bandoneon-Variation
Juan d'Arienzo mit Alberto Echagüe: La bruja (1938)
Starke Bandoneons, verspielte Violinen; das Orchester klingt ernst und zugleich leicht.
Begleitung mit Violin-Oberstimme.

Enrique Santos Discépolo mit Tania: Desencanto (1937)

Tangos urbanos: Wehmütiger Blick auf die Heimat im Barrio, durch den "Cantor de la orquesta" (1941-1943)
transparenter warmer Klang des Orchesters, Dialoge. Friedlich-gemütliche Atmosphäre auch durch den warmen Klang von Vargas' Stimme. Begleitung mit Rhythmus-Gruppe und Überleitungen
Ángel d'Agostino mit Ángel Vargas: Tres esquinas (1941)
variables, komplexes Arrangement mit swingendem Klavier; kontrapunktische Orchester-Begleitung, betonte Rhythmusgruppe im expressivsten Teil.
Aníbal Troilo mit Francisco Fiorentino: Farol (1943)

Liebesleid, Drama und Verzweiflung, expressiv und kontrapunktisch dargeboten durch das Orchester mit seinen Sänger (1942-1945)
romantisch mit herzzerreißendem Gesang. Begleitung mit Geigen-Oberstimme.
Carlos di Sarli mit Alberto Podestá: No está (1943)
lyrisch und melancholisch. Der Regen lautmalerisch dargestellt mit Klavier und Geigen-Pizzicati
Pedro Laurenz mit Carlos Bermúdez: Llueve otra vez (1944)
kraftvolles Orchester, swingendes Klavier. Reichhaltige Begleitung des Gesangs mit kontrapunktische spielenden Geigen und Trialog mit Bandoneons und Klavier
Lucio Demare mit Juan Carlos Miranda: Sorbos amargos (1942)

Verlorene Liebe, verlorene Heimat, verlorene Jugend in schwindelerregenden Kunstwerken vertonter Poesie (1942-1948)
nach zartem Beginn mit extremem Rubato kraftvoller Yumba-Rhythmus im Wechsel mit lyrischen Passagen; viel Glissando beim Sänger und seiner kontrapunktischen Begleitung
Osvaldo Pugliese mit Roberto Chanel: La abandoné y no sabía (1944)
"fremdartige" Harmonien und extreme Lautstärke-Unterschiede; variable, kontrapunktische und stellenweise chromatische Orchester-Begleitung des Gesangs.
Aníbal Troilo mit Alberto Rivero: Sur (1948)
Feierlich und dramatisch zugleich; variable Orchesterbegleitung mit passagenweise Still;. Bandoneon-Solo zwischen den Gesangsstrophen.
Aníbal Troilo mit Roberto Goyeneche: El motivo (1961)


 

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